LAV Magazin 2022

Als Führungskraft mit fundierter Erfahrung war ich in der Leitung von Unternehmen in den Sektoren Industrie, Petrochemie, Bergbau, Energie, Dienstleistungen und Immobilien in Lateinamerika tätig. Ich bin Spezialist für die Entwicklung und Umsetzung von Unternehmensstrategien sowie Projekten für die Entwicklung und das nachhaltige Wachstum neuer Unternehmen, neuer Produkte sowie neuer Märkte, basierend auf drei Säulen: Talent, Innovation und Kundenorientierung. Erfolgreiches unternehmerisches Handeln basiert dabei für mich auf vier Prinzipien: einer verantwortungsvollen Unternehmensführung (GCG), Nachhaltigkeit (ESG), operativer Exzellenz (OE) und Führungsstärke. Ich verfüge über Expertise bei der Sicherung und Restrukturierung von Krisenunternehmen bis hin zur kompletten Änderung des ursprünglichen Geschäftsmodells, vor allem für die Bewältigung von Krisensituationen mit anschließenden Business-Continuity-Plänen. Die Grundlagen meine Karriere bildeten ein Chemieingenieurstudium u.a. an der Universität Karlsruhe (heute KIT) und das Advanced Management Program der Harvard Business School. Beheimatet in drei verschiedenen Ländern (Peru, Deutschland und den USA) bin ich auch in diesen Sprachen in Wort und Schrift zu Hause. Derzeit bin ich, unter anderem, Vorstandsvorsitzender von Activos Mineros S.A.C., einem staatlichen Unternehmen, das sich der Sanierung von Umweltschäden im Bergbau verschrieben hat sowie auch Vorstandsmitglied von Enel Generación Perú. Ich bin Autor von über 120 Artikeln, die auf meinem LinkedIn-Profil sowie auf meinem Blog verfügbar sind: http://karlmaslo.pe/es/ Warum sind Sie in Peru? Obwohl mein Leben anfangs zwischen Peru und Deutschland stattfand, haben mich verschiedene Umstände dazu veranlasst, meine berufliche Laufbahn in Peru zu verwirklichen. Einer der Gründe ist, dass meine Mutter Peruanerin ist und ich meine Kindheit und Jugendjahre in Peru verbracht habe. Diese jugendlichen Prägungen waren entscheidend für meinen Entschluss, in Peru zu leben und zu arbeiten. Peru ist aktuell ein Land voller Herausforderungen und ständiger Veränderungen. Das bedeutet für mich, dass dieses Land Quelle und Inspiration für einen permanenten persönlichen Lernprozess ist. Leider erlebt Peru seit mehreren Jahren eine sehr wechselhafte politische, soziale und wirtschaftliche Entwicklung. Das entmutigt mich jedoch nicht, sondern es motiviert mich vielmehr, mein Bestes für dieses Land zu geben, welches mich seit meiner Kindheit willkommen geheißen hat. Ich glaube fest an die Zukunft diese Landes! Ich bin überzeugt, dass jede Krise auch Chancen bietet. Man muss sie nur mit aufmerksamen Augen erkennen und anpacken. Was treibt Sie an, was bewegt Sie? Es macht mich stolz, meine Erfahrungen mit der neuen Generation von Führungskräften zu teilen, sie zu begleiten und sie zu motivieren, um Veränderungen zu bewirken, die sowohl in Deutschland als auch in Peru, und generell global notwendig sind. Mich bewegt die Förderung eines bewussten Kapitalismus (Conscious Capitalism, CC) immer in Verbindung mit einer menschlichen Führung, die alle Interessengruppen gleichermaßen in den Mittelpunkt der Entscheidungsfindung stellt und sie an der Wertgenerierung einer Organisation teilhaben lässt. Mein Ziel ist es, dass die neuen Generationen aktiv am Wandel teilnehmen und dessen Motor werden. Was sind Ihre Ideen/Wünsche/Sehnsüchte für eine bessere Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Peru? Was ich im Folgenden beschreibe, sind sicher langfristige Träume, die schwer zu verwirklichen sind. Aber wenn wir diese eines Tages realisieren wollen, müssen wir ein für alle Mal die Grundlagen dafür schaffen: Das Problem in Peru ist, dass wir meist kurzfristig denken und es uns an Kontinuität und Ausdauer fehlt. Da meiner Meinung nach Bildung die wichtigste Säule für den Fortschritt eines Landes ist, bedeutet das für Peru mit seinem beklagenswerten Bildungsniveau (Peru ist auf Platz 64 der PISAListe) ein ernsthaftes Problem. Eines meiner größten Anliegen ist es daher, die Umsetzung des in Deutschland so erfolgreichen dualen Ausbildungsmodells hier in Peru voranzutreiben. Da die Mehrheit der peruanischen Bevölkerung ausgesprochen jung ist und daher über viel Potenzial verfügt, ist es außerdem notwendig, die Abwanderung junger Talente zu vermeiden. Wir müssen jungen Menschen mit einer guten Ausbildung und lukrativen Beschäftigungsmöglichkeiten Perspektiven im eigenen Land bieten. In diesem Sinne glaube ich, dass eine bessere Zusammenarbeit zwischen beiden Ländern zunächst darin bestehen sollte, die isolierten Bemühungen der verschiedenen deutschen Organisationen, die derzeit in Peru tätig sind, besser miteinander abzustimmen, gemeinsam zu koordinieren und letztlich zu vereinen. Ebenso ist es wichtig, die Rückkehr deutscher Unternehmen nach Peru zu fördern, um Peru als Drehscheibe für Karl Georg Maslo Peru 32 LAV - Commissioners

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