Magazin 76. LATEINAMERIKA-TAG 30.09.-02.10.2025 IN KÖLN
4 Grußworte 12 Elmer Schialer Salcedo Strengthening Ties 14 Dr. Ulrich Sante Ordnung in einer unordentlichen Welt 18 Koelnmesse Lateinamerika im Fokus 22 Agentur für Wirtschaft und Entwicklung – AWE Der Amazonas ist ein Zukunfslabor 26 KölnBusiness Köln: Hotspot für Unternehmen und Startups in Europa 28 Botschaft Mexiko Mexico and Germany: A Shared Global Horizon 30 Lateinamerika-Institut, FU Berlin Mexikos Suche nach seinem Platz in Nordamerika 32 Partnering in Business with Germany Neue Märkte, neue Chancen 36 Fundación Euroamérica Las oportunidades de América Latina 38 Schryver Logistics Off to the desert! 40 Transatlantische Verbindungen Lateinamerika in Köln Programm 42 Lateinamerika-Tag 2025 Ordnung in einer unordentlichen Welt: Die lateinamerikanisch-europäischen Beziehungen am Morgen ihrer Neugestaltung 44 Día de América Latina 2025 Las relaciones entre América Latina y Europa en la alborada de su rediseño 46 Lateinamerika-Tag 2025 Food & Beverage Business – eine Branche in Bewegung 48 Día de América Latina 2025 Food & Beverage Business – una industria en movimiento 50 Sponsoren / Patrocinadores 53 LAV-Young Professionals Die Young-Professionals des LAV – eine wachsende Gemeinschaft 54 Impressum / Pie de imprenta P A R T N E R VIP LATEINAMERIKA-TAG 2025 03 Inhaltsverzeichnis / Índice
Das aktuelle geopolitische Umfeld stellt uns vor große Herausforderungen und macht das diesjährige Motto des Lateinamerika-Tages 2025 „Gemeinsam Kurs setzen – Deutschland und Lateinamerika im Dialog!“ besonders bedeutsam. In einer Welt, die von Unsicherheiten, zunehmenden Blockbildungen und wachsenden Spannungen zwischen Großmächten wie China und den USA geprägt ist, gewinnt der regelbasierte und faire Handelsaustausch eine neue Dringlichkeit. Verlässliche Partnerschaften, die auf gegenseitigem Vertrauen, gemeinsamen Werten und dem Respekt internationaler Regeln beruhen, bieten die nötige Grundlage, um Wohlstand und Sicherheit langfristig zu sichern. Lateinamerika entwickelt momentan gezielt neue außenpolitische und wirtschaftliche Ausrichtungen, um sich unabhängiger von klassischen Großmächten zu machen und eigene Interessen selbstbewusst zu vertreten. Gerade deshalb ist es so wichtig, dass auch wir in Deutschland und Europa nach neuen Wegen der Kooperation suchen: Starke Partnerschaften mit Lateinamerika eröffnen nicht nur Zugang zu wichtigen Rohstoffen und leisten zentrale Beiträge zur Energiewende, sondern machen uns als Volkswirtschaften widerstandsfähiger, resilienter und zukunftsfähig. Deutschland und Europa stehen inmitten dieser globalen Verschiebungen vor der Aufgabe, eigene Abhängigkeiten – zum Beispiel beim Import kritischer Rohstoffe – zu reduzieren und nachhaltige Lieferketten aufzubauen. Dafür brauchen wir vertrauensvolle Kooperationen, die wirtschaftliche, politische und kulturelle Felder gleichermaßen umfassen. Gleichzeitig bietet der Dialog mit Lateinamerika die Chance, diverse Innovationspotenziale zu heben, neue Märkte zu erschließen und den Einfluss Europas im internationalen Gefüge zu stärken. Angesichts dieser Entwicklungen möchten wir als Lateinamerika Verein dazubeitragen, den Austausch weiter zu intensi- vieren und neue Impulse für eine erfolgreiche und zukunftsorientierte Zusammenarbeit zu setzen. Lassen Sie uns diesen Dialog nutzen, um gemeinsam Herausforderungen zu begegnen, neue Chancen zu ergreifen und in einer immer komplexeren Welt neue Antworten zu finden und unsere Partnerschaft zu stärken. Ich danke allen, die diesen Weg mitbeschreiten, und wünsche Ihnen bereichernde Begegnungen und inspirierende Gespräche auf dem Lateinamerika-Tag! Herzlichst, Arthur E. Darboven Vorsitzender des Vorstands, Lateinamerika Verein e.V. Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Mitglieder und Freunde des Lateinamerika Vereins, Arthur E. Darboven Grußwort des Vorstandsvorsitzenden des Lateinamerika Verein e.V. 04 Grußworte zum Lateinamerika-Tag 2025
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die Weltwirtschaft ist in Aufruhr: eine unberechenbare Zollpolitik der USA, Konflikte, Krisen und Kriege rund um den Globus und die vielfältigen Auswirkungen des Klimawandels stellen Wirtschaft und Gesellschaft auch in Deutschland und in Lateinamerika vor Herausforderungen, die nur gemeinsam mit starken und verläss- lichen Partnern bewältigt werden können. Das Abkommen zwischen der Europä- ischen Union und dem Mercosur zeigt, welche Potenziale und Chancen neue Wege der Zusammenarbeit eröffnen, auch zwischen Deutschland und Lateinamerika. Nordrhein-Westfalen als international bestens vernetzter Wirtschaftsstandort im Herzen Europas will und wird dabei eine wichtige Rolle spielen. Auch unser Land befindet sich längst im Wandel. In Nordrhein-Westfalen gehen wir den Weg von der Kohle zur Kl. Einst wirtschaftlich stark vom Bergbau geprägt, steht hier heute der schnellste Supercomputer Europas. Im Rheinischen Revier entstehen künftig Hyperscaler- Rechenzentren - ein weiterer Meilenstein für die digitale Infrastruktur unseres Landes und zugleich ein wichtiger Schritt auf unserem Weg zur ersten klimaneutralen Industrieregion Europas. Das ist unser Ziel. Dabei bauen wir auch auf unsere Partner in Lateinamerika: Alternative Kraftstoffe wie E-Methanol und grüner Ammoniak werden über den „grünen Korridor“ aus dem brasilianischen Pecem über Rotterdam bis zu uns nach Duisburg kommen. Diese Beziehungen wollen wir ausbauen. Schon heute ist Nordrhein-Westfalen Lateinamerikas Handelspartner Nr. 1 in Deutschland, sind Unternehmen aus Nordrhein-West- falen in nahezu allen Staaten Lateinamerikas vertreten. Ebenso haben sich zahlreiche Unternehmen von dort bei uns angesiedelt. Dass immer mehr Menschen aus Lateinamerika in Nordrhein-Westfalen eine zweite Heimat gefunden haben und mittlerweile 18 Städtepartnerschaften über den Atlantik hinweg bestehen, hat aus wirtschaftlichen Partnerschaften eine enge freundschaftliche Verbundenheit wachsen lassen. Allen, die an diesen wichtigen Fortschritten mitgearbeitet haben und sich auch in Zukunft dafür engagieren, danke ich herzlich und wünsche Ihnen einen spannenden und interessanten LateinamerikaTag 2025. Hendrik Wüst MdL Ministerpräsident des Landes Nordrhein-Westfalen, Schirmherr des 76. Lateinamerika-Tags Liebe Gäste des Lateinamerika-Tages, Hendrik Wüst Grußwort des Ministerpräsidenten des Landes Nordrhein-Westfalen, Hendrik Wüst MdL 06 Grußworte zum Lateinamerika-Tag 2025
Ihr Business wächst. Mit unseren Services. Sogar über sich hinaus. Ready to grow. www.nrwglobalbusiness.de NRW.Global Business GmbH Trade & Investment Agency of the German State of North Rhine-Westphalia Ihr Erfolg steht bei uns im Mittelpunkt – dank maßgeschneiderter Lösungen, die perfekt zu Ihren Unternehmungen passen. Egal, ob Sie Investitionsprojekte in Nordrhein-Westfalen planen, weltweit neue Wachstumsmärkte erschließen oder sich international vernetzen wollen: NRW.Global Business – die Trade & Investment Agency des Landes NRW – ist der richtige Partner für Sie.
der 76. Lateinamerika-Tag findet in einem Umfeld enormer geopolitischer und geoökonomischer Spannungen statt. Genauso enorm sind die weltweiten Herausforderungen, die wir nur gemeinsam bewältigen können. Angesichts dieser Entwicklungen ist die Stärkung langjähriger erfolgreicher Kooperation und Zusammenarbeit bedeutsamer denn je – ganz im Sinne des diesjährigen Mottos des Lateinamerika-Tages „Gemeinsam Kurs setzen“. Das gilt gerade auch für unsere Wirtschaftsbeziehungen. Die zuletzt sehr volatilen handelspolitischen Entwicklungen und die Tendenzen zu einer Wirtschaftspolitik, die sich rein von nationalen Interessen leiten lässt, wirken sich empfindlich auf unsere Volkswirtschaften aus und bringen die Errungenschaft einer regelbasierten multilateralen Wirtschaftsordnung ins Wanken. Umso wichtiger sind vor diesem Hintergrund die Konzentration und weitere Vertiefung der Beziehungen mit unseren zentralen Partnern. Die Länder Lateinamerikas sind dabei für Deutschland und Europa besonders wichtige Partner. Uns verbindet viel – historisch, kulturell und wirtschaftlich. Das gilt nicht zuletzt für Köln, den diesjährigen Veranstaltungsort des Lateinamerika-Tages, als wichtige Handelsstadt, bedeutender Wirtschaftsstandort und langjähriger Städtepartner Rio de Janeiros. Europa und Lateinamerika eint der Wille, die großen globalen Herausforderungen engagiert anzugehen: Klimawandel, Digitalisierung, die Herausforderung der bisherigen Wirtschaftsordnung – all das erfordert tiefgreifende Transformationsprozesse, bei denen wir auf Innovation und Effizienz setzen müssen. Dabei ist eines klar: Wenn die Länder Europas und Lateinamerikas sich zusammentun und ihre jeweiligen Stärken miteinander nutzen, werden wir gemeinsam bessere Lösungen finden als jeder für sich allein. Dies gilt insbesondere für Infrastrukturprojekte, für den Bereich kritische Rohstoffe sowie für die Dekarbonisierung unserer Industrien und deren Digitalisierung. Um die Potenziale noch besser in konkrete Projekte zu übersetzen, müssen wir unsere Zusammenarbeit weiter ausbauen. Seit dem letzten Lateinamerika-Tag haben wir einige Meilensteine erreicht – wie den Abschluss der Verhandlungen über das Partnerschaftsabkommen der EU mit MERCOSUR, das Inkrafttreten des modernisierten vorläufigen Handelsabkommens der EU mit Chile, die erste Veranstaltungswoche der deutschkolumbianischen Klima- und Energiepartnerschaft in Bogotá sowie Deutschlands Auftritt als Gastland der diesjährigen PERUMIN in Lima. Nutzen wir also die Chancen, unsere Zusammenarbeit zu vertiefen und weitere gemeinsame Projekte anzugehen. Es gibt keine bessere Gelegenheit, dazu ins Gespräch zu kommen als den Lateinamerika-Tag. Ich wünsche Ihnen viele spannende Begegnungen, um gemeinsam Kurs auf eine erfolgreiche Zukunft zu setzen! Ihre Katherina Reiche Bundesministerin für Wirtschaft und Energie Liebe Leserinnen und Leser, liebe Teilnehmerinnen und Teilnehmer, Katherina Reiche Grußwort der Bundesministerin für Wirtschaft und Energie 08 Grußworte zum Lateinamerika-Tag 2025
We are your partner in Latin America: Consultancy on-site. Expertise worldwide. DZ BANK, a market leader in Germany, offers stability and reliability with global expertise. Through our FUTURE | STRONG initiative, we provide access to the world‘s key financial centers. With more than 45 years of experience in Latin America, we support German and Latin American importers, exporters, and financial institutions alike. dzbank.com/futurestrong For further information about international banking and corporate services at DZ BANK, please contact: Fabio Bonardi, Export & Agency Finance, fabio.bonardi@dzbank.de Tim Borgmann, Financial Institutions, tim.borgmann@dzbank.de Gabriel Steiner, Representative São Paulo, gabriel.steiner@dzbank.de STRONG FUTURE
im Namen der Lateinamerika Initiative der Deutschen Wirtschaft (LAI) begrüße ich Sie herzlich zum 76. Lateinamerika-Tag (LAT). Die Zahl zeigt: Lateinamerika ist für die deutsche Wirtschaft nicht erst seit kurzer Zeit, sondern schon seit jeher von großer Bedeutung. Die dynamischen geopolitischen und wirtschaftlichen Entwicklungen der letzten Jahre haben Lateinamerika in den Fokus der deutschen Wirtschaft gerückt. Der Transformationsprozess zu mehr Nachhaltigkeit schreitet global voran. Die geopolitische Lage veranlasst uns, Abhängigkeiten zu vermindern, neue Bezugsquellen und neue Absatzmärkte zu erschließen und unser Risiko zu diversifizieren. Die geopolitischen Veränderungen werden von Dauer sein und sie bedeuten gerade für das erfolgsverwöhnte Deutschland eine große Herausforderung, bieten deutschen Unternehmen aber auch weitreichende neue Chancen. Das Interesse der lateinamerikanischen Staaten an der deutschen Wirtschaft ist groß: Man versteht nur jenseits des Atlantiks unseren Pessimismus nicht gut. Da können wir uns von unseren Freunden ruhig mit ein wenig mehr Zuversicht anstecken lassen. In vielen Ländern Lateinamerikas ist man inter- essiert an Deutschland: an Zusammenarbeit, an deutschen Produkten, deutschem KnowHow, deutschen Investitionen. Wir müssen die Chance, die sich uns bietet, durch gutes wirtschaftliches Handeln ergreifen. Dafür brauchen wir die Unterstützung der Bundespolitik und der EU. Denn die Partner warten auf uns – aber sie werden angesichts der Herausforderungen in ihren Ländern nicht ewig warten. Donald Trump hat für lateinamerikanische Länder teils deutlich höhere Zölle als für die EU verhängt, zum Beispiel für Brasilien. Die Abhängigkeit Mexikos vom US-Markt ist unvergleichlich höher als wir dies uns für die deutschen Unternehmen überhaupt vorstellen können. Und trotzdem: Der Ton ist zuversichtlich, der Glaube daran, dass man die geopolitischen Herausforderungen meistert und mit der US-Zollpolitik zurechtkommt, ungebrochen. Und es gibt positive Stichworte: Das Mercosur-Abkommen, das immerhin schon vor der Ratifizierung steht; die Rohstoffpartnerschaften, die zunehmend mit Leben erfüllt werden sollen; das Interesse der Länder Lateinamerikas an Lithiumtechnologie, Wasserstoff und wirtschaftlich nachhaltiger Klimaneutralität. Der heutige LAT spiegelt unsere gemeinsame Vision einer stabilen und innovativen wirtschaftlichen Zukunft wider. Ich freue mich auf die kommenden Diskussionen und den Austausch mit allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern. Herzliche Grüße, Ingo Kramer Vorsitzender der Lateinamerika-Initiative der Deutschen Wirtschaft (LAI) Sehr geehrte Gäste, Ingo Kramer Träger der LAI: Grußwort des Vorsitzenden der Lateinamerika-Initiative der Deutschen Wirtschaft (LAI) 10 Grußworte zum Lateinamerika-Tag 2025
WAS WIR TUN, UM DIE ZUKUNFT DES KAFFEES SICHERZUSTELLEN JUNTOS POR EL FUTURO DEL CAFÉ! GEMEINSAM FÜR DIE ZUKUNFT DES KAFFEES! EXPLORE LO QUE HACEMOS PARA ASEGURAR EL FUTURO DEL CAFÉ LA INDUSTRIA DEL CAFÉ SE ENFRENTA A NUMEROSOS RETOS.JUNTO CON NUESTROS SOCIOS, ESTAMOS TRABAJANDO EN SOLUCIONES SOSTENIBLES. DIE KAFFEEINDUSTRIE STEHT VOR VIELEN HERAUSFORDERUNGEN. GEMEINSAM MIT UNSEREN PARTNERN ARBEITEN WIR AN NACHHALTIGEN LÖSUNGEN. nkg.coffee/future
Elmer José Germán Gonzalo Schialer Salcedo Ministro de Relaciones Exteriores de Perú The current international context poses challenges for trade, food security, and, ultimately, for development efforts for all our countries. In this context, the relationship between Latin America and Germany takes on a renewed and strategic importance which must be geared towards seeking more opportunities for greater engagement. The global context has also highlighted the need to diversify supply chains to guarantee access to essential products, for which Peru, as a megadiverse country, is a reliable partner. In this context, Peru is committed to contribute to ensuring that the flow of goods and services between our countries continues to be as dynamic as possible. The Peruvian government has been working to improve infrastructure, regulatory frameworks, and processes that facilitate more competitive trade. Additionally, we have been promoting the digitization of procedures through initiatives such as the Single Window for Foreign Trade, which reduces time and costs, facilitating the insertion of more companies into global value chains. These efforts to improve the interna- tional trade environment are reflected in Peru's dynamic relationship with Germany, which has become one of our key partners. Our trade continues to grow, and in 2024 exports and imports amounted to US$ 2.1 billion. Germany consolidated itself as the third largest market for our exports in the European Union and the main source of imports in that region. Peruvian exports to Germany in 2024 amounted to US$ 909 million, dominated by copper ores and concentrates, non- decaffeinated coffee, zinc ores and concentrates, unalloyed zinc, and unalloyed raw tin. This focus on traditional goods opens up the potential to diversify exportable supply towards products with greater added value in the important German market. Peru is a key supplier of organic products to the European market, especially in the area of fresh fruit, particularly tropical fruit, nuts, and spices. These exports are showing sustained growth. Peru is also a leading supplier of organic coffee and cocoa, with Germany being one of the main destinations for these products. These achievements are part of a sustained effort by the public and private sectors to encourage Peruvian companies to participate in important trade fairs such as BIOFACH, ANUGA, and Fruit Logistica. Along the same lines, it is essential that we continue promoting opportunities that strengthen Peru's trade links with its partners. Our country always extends a warm welcome to entrepreneurs and authorities interested in participating in important trade fairs organized in Peru, such as ‘Expoalimentaria’, one of the largest food and beverage fairs in Latin America, and the ‘Salón del Cacao y Chocolate’, which is establishing itself as an international leader in the cacao and chocolate industry. These events are excellent opportunities for producers and buyers to learn in detail about the quality, characteristics, and enormous potential offered by our products. Peru has a globally recognized export potential. Our country has proven to be a reliable supplier of quality food products to the world, especially with products such as blueberries, asparagus, grapes, quinoa, fishmeal, fresh avocados, ginger, Amazonian nuts, fresh mangoes, and canned palm hearts. A growing commitment to innovation allows our exports to respond to the trends of the most demanding markets. Also Peru is the most attractive destination in the region for investment and has proven to be a reliable partner, backed by a serious and structured economic policy that has been continuously implemented for more than three decades and characterized by macroeconomic discipline and fiscal solvency. There is a wide range of investment opportunities in various fields such as mining, infrastructure, and agribusiness, among others, which present valuable opportunities for foreign entrepreneurs wishing to invest in our country, within the framework of government-to-government (G2G) contracts, as well as through public-private partnerships (PPPs), works for tax (OxI), and active projects. Beyond its economic importance, export activity and foreign investment have a direct positive impact on the lives of our citizens. Aware of this importance, our goal is to strengthen trade and investment relations with Germany, generating more opportunities that translate into shared growth and development. We value initiatives such as this 76th edition of the Latin America Day, which creates opportunities for us to jointly work towards greater cooperation and more diversified and sustainable bilateral trade and investments. Strengthening Ties: Peru and Germany's Path to Sustainable Trade and Investment 12 Elmer Schialer Salcedo
Leading with an Operations Mindset
Die Welt ist aus den Fugen geraten. Was jahrzehntelang als selbstverständlich galt – das Gewaltverbot im Völkerrecht, die Idee offener Märkte, das Vertrauen, dass Handel verbindet und nicht spaltet – bröckelt. Mächte, die nur nach ihrer eigenen Logik handeln, stellen Regeln infrage, die seit dem Zweiten Weltkrieg galten. Gewalt, wirtschaftlicher Druck und Erpressung sind für sie wieder legitime Mittel, um politische Ziele durchzusetzen. Europa und Lateinamerika stehen damit vor einer historischen Frage: Wollen sie sich in diese Logik der Macht einreihen – oder gemeinsam ein Gegenmodell aufbauen, das zeigt, dass eine regelbasierte, faire Zusammenarbeit auch im 21. Jahrhundert weiterhin möglich ist. Und uns in Deutschland stellt sich die Frage: Wollen wir Zuschauer sein, während andere das Spiel unter sich ausmachen, oder wollen wir - Ankermacht Europas und bislang noch viertgrößte globale Wirtschaftsmacht - mitspielen und das Spiel zu unseren Gunsten mitgestalten? Es ist Zeit für strategische Diplomatie, Zeit für vorausschauendes Denken in Räumen und verlässlichen bilateralen und regionalen Beziehungen. Zeit auch für das genauere Analysieren des globalen Wettbewerbs um Macht und Einfluss, gerade auch mit Blick auf die Positionierung sogenannter „Schwellenländer“ - und dann auch höchste Zeit für entschiedenes Handeln, um in diesen Zeiten grundlegender globaler Strukturwandel unsere ureigensten Interessen zu wahren. Die Antwort auf diese Fragen drängt. Und sie könnte auf zwei Kontinenten zu finden sein, die sich näher sind, als viele glauben. Ein natürlicher Schulterschluss Europa und Lateinamerika sind nicht nur durch Geschichte, Kultur und Migration auf das Engste verbunden. Sie teilen ein gemeinsames Schicksal: Beide sind keine militärischen Supermächte, beide leben vom Handel, beide sind auf verlässliche internationale Regeln angewiesen. „Wir sind Partner in einer Welt, die unsere Werte herausfordert“, sagte die Präsidentin der EU-Kommission, Ursula von der Leyen, beim letzten EU–CELACGipfel in Brüssel. CELAC – die Gemeinschaft der lateinamerikanischen und karibischen Staaten – ist schon seit Jahren ein strategischer Gesprächspartner der EU. Doch jetzt wird aus dem Dialog, der über eine Reihe von Jahren allzu sehr im Schweigen verharrte, möglicherweise ein entscheidender Baustein für die Stabilisierung der Weltwirtschaft. Denn „ojo“, aufgepasst: wer weiterhin meint, Lateinamerika müsse von Europäern nicht besonders umworben werden, irrt fundamental. Die Formel war selbstgefällig und falsch in der Vergangenheit, und sie ist geradezu blauäugig mit Blick auf die heutige Präsenz und Aktivität der Großmächte auf dem Subkontinent. Das EU–Mercosur-Abkommen: Ein Stabilitätsanker für den Welthandel Im Fokus der Belebung und weitsichtigen Festigung der Beziehungen steht ein inzwischen fast schon ur-alter „Freund“: Über 20 Jahre lang wurde darüber verhandelt, nun steht es womöglich tatsächlich vor dem baldigen Inkrafttreten: das EU–Mercosur-Freihandelsabkommen, EFTA-Staaten eingeschlossen. Es betrifft einen Markt mit 770 Millionen Menschen und wäre eines der größten Handelsabkommen der Welt. Seine Bedeutung geht weit über den Abbau von Zöllen hinaus. In einer Zeit, in der Protektionismus und wirtschaftliche Erpressung zunehmen, ist dieses Abkommen ein politisches Signal: Zwei große Wirtschaftsregionen bekennen sich ausdrücklich zu einer regelbasierten, offenen Weltwirtschaft. Für Lateinamerika bedeutet das Abkommen zunächst einmal, dass seine Produkte – von Agrarwaren bis Lithium – erweiterte und stabilere Absatzmärkte finden. Für Europa öffnet es Märkte für Industriegüter, Maschinen und Dienstleistungen, bietet besseren Schutz von Investitionen, und verbessert den Zugang zu öffentlichen Ausschreibungen. Für beide ist es ein Versprechen: Wir entscheiden uns bewusst gegen eine Welt, die in feindliche Handelsblöcke zerfällt. Und nicht zuletzt wird es Standards für Nachhaltigkeit setzen: Klimaschutz- und Sozialklauseln sind Bestandteil des Vertrags. Damit könnte das Abkommen zu einem Modell werden, wie Freihandel im 21. Jahrhundert aussehen sollte – offen, aber verantwortungsvoll. EU-Mercosur-Abkommen: Signal für Partnerschaft und Zusammenarbeit Ordnung in einer unordentlichen Welt – Die lateinamerikanisch-europäischen Beziehungen am Morgen ihrer Neugestaltung 14 Dr. Ulrich Sante
Jenseits des Handels: Zukunftsfelder der Zusammenarbeit Doch ein Freihandelsvertrag allein wird nicht reichen. Wer die Beziehungen auf ein neues Niveau heben will, muss in die Zukunft blicken. Und diese Zukunft der europäisch-lateinamerikanischen Beziehungen wird nicht allein auf Soja, Autos und Maschinen gebaut – sie liegt in Digitalwirtschaft, Wissenschaft, Hightech und, ja, auch in der Luft- und Raumfahrt, auch zu Sicherheits- und Verteidigungszwecken. Digitalwirtschaft: Lateinamerikas leise Revolution Lateinamerika ist längst mehr als ein Rohstofflieferant. In Städten wie São Paulo, Buenos Aires, Bogotá und MexikoStadt wächst eine Start-up-Szene, die in den letzten Jahren eine stille Revolution ausgelöst hat. Einhörner wie „Nubank“ (Brasilien), „Mercado Libre“ (Argentinien) oder „Rappi“ (Kolumbien) sind nicht nur regionale Marktführer, sondern spielen global mit. FinTechs, Lieferdienste, KIAnwendungen – Lateinamerika beweist, dass es innovationsfähig ist, wenn Kapital und Technologie zusammenkommen. Europa könnte hier ein idealer Partner sein. Während Lateinamerika über junge, kreative Märkte und eine digitalafine Jugend verfügt, bringt Europa technologische Kompetenz, Erfahrung mit Regulierung und Datenschutz, aber auch Knowhow in der industriellen Anwendung mit. Gemeinsame Start-up-Acceleratoren, wie der „German Accelerator“ in Buenos Aires, ein europäisch-südamerikanischer Digitalfonds, der in KI, Cybersicherheit und nachhaltige Digitalisierung investiert, oder bilaterale Innovationszentren könnten diese Stärken zusammenführen. „Die digitale Transformation ist kein Luxusprojekt mehr, sondern eine Frage strategischer Autonomie“, sagte kürzlich ein Vertreter der Interamerikanischen Entwicklungsbank. Genau darin liegt das Potenzial: Wer sich im digitalen Zeitalter unabhängig von den großen Plattformmächten machen will, braucht Partnerschaften – und Lateinamerika und Europa könnten sich gegenseitig helfen, nicht zum Spielball von US-amerikanischen oder chinesischen Tech-Giganten zu werden. Luft- und Raumfahrt: Ein gemeinsamer Blick in den Himmel Auch der Blick in den Himmel verbindet beide Kontinente. Europa ist mit der ESA und Unternehmen wie Airbus in der Luft- und Raumfahrt führend. Doch auch Lateinamerika spielt längst mit: Brasilien baut moderne Regionalflugzeuge, Argentinien entwickelt Satelliten, Mexiko investiert in Weltraumtechnologien und Peru, selbst Betreiber eines Erdbeobachtungsatelliten, war jüngst Partner des World Space Forums 2024 der Vereinten Nationen in Bonn. Eine vertiefte Kooperation könnte hier nicht nur wissenschaftlich, sondern auch strategisch entscheidend sein. Gemeinsame Projekte könnten Satelliten für Klimabeobachtung und Katastrophenschutz, ein wichtiges Thema für beide Kontinente, Forschung zu grünen Luftfahrttechnologien, etwa nachhaltigen Treibstoffen, oder die Teilnahme lateinamerikanischer Staaten an europäischen Weltraummissionen sein. Solche Kooperationen wären mehr als nur technische Projekte – sie wären ein Symbol für gemeinsames Vertrauen und langfristige Partnerschaft. Bildung, Jugend und Wissenschaft: Die Basis der Partnerschaft Politische Verträge sind wichtig, aber sie halten nur, wenn Menschen sie tragen. Europa und Lateinamerika haben hier bereits eine gute Grundlage. Das Erasmus+-Programm, das Internationale Parlaments-Stipendium (IPS) des Bundestages, oder auch die Forschungskooperationen im Rahmen von „Horizon Europe“ zeigen, wie breit gefächert der Austausch zwischen Jugendlichen beider Seiten bereits strukturiert ist. Doch es geht noch mehr. Warum nicht ein „Erasmus Lateinamerika“ etablieren? Warum nicht ein transatlantisches Jugendfreiwilligenprogramm auflegen, das jungen Europäern und Lateinamerikanern ein Jahr auf dem jeweils anderen Kontinent ermöglicht? Warum nicht angesichts der Einengung der Freiheit der Wissenschaft in anderen Teilen der Welt den Wissenschaftleraustausch zwischen der EU und Lateinamerika intensiver fördern? Und warum nicht in diesem Zusammenhang die in die Millionen gehenden jungen Nachkommen deutscher Einwanderer gezielt ansprechen und in den Austausch mit Deutschland einbinden? Hier ist das Junge Netzwerk der Stiftung Verbundenheit aktiv. Solche Programme schaffen nicht nur persönliche Netzwerke, sondern auch Vertrauen – und Vertrauen ist das Fundament jeder politischen und wirtschaftlichen Partnerschaft. Institutionelle Festigung: Von Gipfeltreffen zu dauerhaften Strukturen Die Beziehungen zwischen der EU und Lateinamerika sind nicht neu. Der EU– CELAC-Gipfel ist nach Jahren lähmender Zurückhaltung wieder auf dem Weg, das zentrale Forum der strategischen Zusammenarbeit zu werden. Doch Gipfeltreffen allein reichen nicht. Europa und Lateinamerika sollten einen ständigen EU–Lateinamerika-Rat schaffen, der als fachliches Impulsorgan mindestens zweimal jährlich auf Ministerebene tagt, einen gemeinsamen Wirtschafts- und Innovationsrat etablieren, der Unternehmen, Start-ups und Universitäten vernetzt, eine strategische Rohstoffpartnerschaft aufbauen, um Lithium und seltene Erden nachhaltig zu fördern, und ihre Zusammenarbeit in internationalen Organisationen koordinieren – von der WTO bis zur UNO. Nur wenn solche Strukturen etabliert werden, kann aus einer Reihe bilateraler Projekte eine echte strategische Allianz entstehen. Geologe Micha Zauner der DEM – Deutsche E-Metalle AG zeigt die Bohrkerne des Lithiumsoleprojektes in der argentinischen Puna zum baldigen Abbau von „grünem Lithium“ 15
Dr. Ulrich A. Sante Botschafter a.D. Vice Chairman LBBW Warum Deutschland besonders profitieren kann Für Deutschland, die größte Volkswirtschaft Europas und viertgrößte Weltwirtschaft, sind vertiefte Beziehungen zu Lateinamerika mehr als nur ein geopolitisches Statement – sie sind ein immer drängenderes „Muss“ auf dem Wege der klugen, weiträumigen Verteilung der Risiken, denen unsere Wirtschaft und ihre Unternehmen im sich zuspitzenden Systemkonflikt der Großmächte in Zukunft ausgesetzt sein werden. Die Vorteile liegen auf der Hand. Zu ihnen gehören neue Märkte für deutsche Industrieprodukte: Maschinenbau, Automobilindustrie und Chemie – klassische deutsche Exportbranchen – finden in Lateinamerika wachstumsstarke Absatzmärkte; die Sicherung von Zukunftsrohstoffen: Lithium aus Argentinien, Kupfer aus Chile und Seltene Erden aus Brasilien sind unverzichtbar für Elektromobilität und Energiewende. Durch Partnerschaften kann Deutschland Lieferketten diversifizieren und sich unabhängiger von geopolitischen Krisen machen; durch die Kooperation in Zukunftstechnologien (von FinTechLösungen bis zu nachhaltigen Energietechnologien) könnten deutsche Mittelständler und lateinamerikanische Start-ups gemeinsam Innovationen vor- antreiben: mit ihrer jungen, gut ausgebildeten Bevölkerung verfügt Lateinamerika über viele Fachkräfte und Talente. Austauschprogramme könnten Fachpersonal anziehen, das in Deutschland dringend gebraucht wird. Kurz gesagt: Wer in Berlin an die Wettbewerbsfähigkeit von „Made in Germany“ denkt, sollte auch auf Städte wie São Paulo, Buenos Aires oder Bogotá blicken. Das andere längst vor Ort sind, sollte zu denken geben und wie ein zusätzlicher Treiber wirken. Ein Modell für die Welt? Die Welt ist unordentlicher geworden und viele Mächte setzen wieder auf Zwang und Konfrontation. Europa und Lateinamerika können ein Gegenmodell bieten. Sie können zeigen, dass Zusammenarbeit auf Basis gemeinsamer Regeln möglich ist – und dass sie sogar wirtschaftlich erfolgreicher sein kann als Machtpolitik. Das EU–Mercosur-Abkommen ist ein erster, symbolträchtiger Schritt in diese Richtung. Doch entscheidend wird sein, ob beide Kontinente den Mut haben, über den Handel hinauszugehen – in Bereichen wie Digitalwirtschaft, Wissenschaft, Luft- und Raumfahrt und im gesellschaftlichen Austausch. Am „Morgen ihrer Neugestaltung“ steht eine einfache, aber bedeutende Frage: Wollen Europa und Lateinamerika Zuschauer der neuen Weltordnung sein – oder Gestalter? Soll die Welt weiter auseinanderdriften oder doch wieder jenseits rivalisierender Großmächte ein Stück weit zusammenwachsen? Wenn wir den zweiten Weg wählen, könnten wir nicht nur unsere eigenen Interessen sichern. Wir könnten auch ein Beispiel geben, dass in einer unordentlichen Welt eine andere Ordnung möglich ist – eine Ordnung, die auf Vertrauen, Regeln und gemeinsamer Zukunft baut. Erfolgreiche Lithium Explorationsbohrung der DEM – Deutsche E-Metalle AG in der argentinischen Puna zum baldigen Abbau von „grünem Lithium“ Dr. Ulrich A. Sante Vorstand LAV Vice Chairman der Landesbank Baden Württemberg (LBBW) seit August 2023 Mitglied des deutschen Auswärtigen Dienstes von 1989 bis 2023 Deutscher Botschafter in Sin- gapur von 2017 - 2020 und in Argentinien von 2020 bis 2023 Schwerpunkte seiner 34-jährigen Karriere waren transatlantische Beziehungen, Europäische Sicherheits- und Verteidigungs- politik, einschl. NATO, und Europaangelegenheiten Auslandseinsätze in den deut- schen diplomatischen Vertretun- gen bei der NATO und der EU, in Madrid, Washington, Vilnius und Asuncion Im Inland war er u.a. Stellvertre- tender Europäischer Korrespon- dent, zuständig für die Koordi- nierung der Außen- und Sicher- heitspolitik der Bundesregierung in der EU sowie Leiter des Refe- rats für die Gemeinsame Sicher- heits- und Verteidigungspolitik der EU (GSVP) Dr. Sante wurde in Kanada geboren und verbrachte einen Teil seiner Kindheit als Diploma- tensohn in Russland und den USA. Er ist studierter Jurist, verheiratet und hat vier Kinder. Seine Hobbys sind Segeln und Kunst 16 Dr. Ulrich Sante
Wir freuen uns, dass die Koelnmesse im Jahr 2025 in der Gastgeberstadt Köln den Host-Venue für den 76. Lateinamerika-Tag (LAT) stellen darf. Unser Unternehmen feierte im vergangenen Jahr sein 100-jähriges Jubiläum und sieht die Ausrichtung eines LAT – gemeinsam mit unserer Gesellschafterin, der Stadt Köln – als Teil einer langfristigen Strategie, um in Lateinamerika noch stärker operativ Fuß zu fassen und enger mit den dortigen Märkten zusammenzuarbeiten. Im Fokus stehen dabei vor allem die Mercosur-Staaten (inklusive Bolivien, Chile und Peru), die großen Volkswirtschaften Brasilien und Argentinien sowie Kolumbien. Auch wenn die Koelnmesse als Gastgeberin etlicher international bedeutsamer Messen schon seit vielen Jahrzehnten Ausstellende und Fachbesuchende aus Lateinamerika nach Köln zieht, haben wir den Weg, Messen und Events vor Ort zu veranstalten – etwa im brasilianischen São Paulo oder in Kolumbiens Hauptstadt Bogotá – erst Anfang der 2000er Jahre beschritten. Hilfreich war für uns das engmaschige internationale Netzwerk der Stadt Köln, etwa über ihre Städtepartnerschaften. 2011 wurde die jüngste internationale Städtepartnerschaft Kölns mit Rio de Janeiro begründet – kaum eine andere Stadt war besser geeignet, die Beziehungen Kölns in Richtung Lateinamerika stetig auszubauen. Die Koelnmesse konnte hiervon schnell profitieren. Kein Wunder: In Rio de Janeiro hat eine für Brasilien und den gesamten Kontinent wichtige Institution ihren Hauptsitz – die „Fundação Getulio Vargas“ (FGV), der bedeutendste Thinktank in Brasi- lien und Südamerika. Sie arbeitet mit einem sehr praxisnahen Mindset, das sich die Koelnmesse in enger Kooperation mit der Stadt Köln und weiteren städtischen Tochterunternehmen zunutze machen konnte. Gemeinsam mit FGV-Präsident Carlos Ivan Simonsen Leal und dem damaligen Direktor der Beratungstochter „FGV Projetos“, Cesar Cunha Campos, haben die Koelnmesse und die Stadt Köln FGV aktiv dabei unterstützt, eine eigene Niederlassung – die bisher einzige außerhalb Brasiliens – in Köln zu gründen. „FGV Europe“ (mittlerweile in Köln und Brüssel ansässig) ist inzwischen zu einem Erfolgsmodell geworden. Es stärkt die Beziehungen zwischen Köln und Brasilien – aber zunehmend auch zwischen NordrheinWestfalen und Südamerika. Immer mehr brasilianische und südamerikanische Unternehmen unterhalten Niederlassungen in NRW. Sie alle reizt der unmittelbare Zugang zu den Märkten in Europa – und damit auch zu unserem weltweit einzigartigen Messeportfolio. Besonders spannend sind für diese Märkte unsere Leitmessen in Köln, die fast jeder in Südamerika aus seiner Branche kennt: „Anuga“, „gamescom“, „IDS“. Inzwischen führt der Weg aber auch von Köln zurück nach Lateinamerika. Wir haben als Messegesellschaft dem wachsenden Kundenbedürfnis auch dadurch entsprochen, dass wir mit der Gründung eigener Tochter- gesellschaften in Bogotá und São Paulo nicht nur die jeweiligen „domestic markets“ bedienen, sondern diese bewusst als regionale Hubs positionieren, die unsere zumeist mittelständischen Kunden über ihre Veranstaltungen vor Ort mit potenziellen Neukunden aus der Region vernetzen. Das gilt einerseits für den Standort São Paulo, der als Wirtschaftszentrum Südamerikas prädestiniert ist, Event- und Kongresslocation „Confex“ Die Koelnmesse gehört zu den Top Ten weltweit und organisiert jährlich rund 80 Veranstaltungen Lateinamerika im Fokus: Wie die Koelnmesse dem Mittelstand hilft, neue Märkte zu erschließen 18 Koelnmesse
Hongkong Mumbai Mailand Singapur São Paulo Chicago Bogotá Bangkok Peking Tokio Köln koelnmesse.de In Köln verwurzelt, in der Welt zuhause: Koelnmesse und ihre zehn Tochtergesellschaften veranstalten weltweit pro Jahr rund 80 Messen. Von Köln in die Welt – aus der Welt nach Köln!
Gerald Böse Präsident & CEO Koelnmesse „gamescom latam“ 2024 in Brasilien Ernährungsmesse Anuga auch angrenzende Länder und die des Mercosur-Verbundes anzuziehen. Ebenso gilt dies für Bogotá, von wo aus nicht nur Kolumbien und Märkte wie Venezuela oder Ecuador erreicht werden, sondern auch jene immer bedeutsamer werdenden Länder Mittelamerikas und der Karibik. Wir als Koelnmesse haben dabei eher die Rolle des „smart followers“ denn die des „first movers“ eingenommen. Mit unserer von großer Umsicht geprägten Strategie, vor allem in den Märkten Südamerikas, kann ein wirklich nachhaltig florierendes Messe- und Kongressgeschäft generiert werden. Aus Sicht vieler Messeveranstalter, die sich ebenfalls für Südamerika interessieren, liegt das unter anderem daran, dass die Infrastruktur im Messe- und Kongressbereich in Südamerika zu Beginn der Koelnmesse-Expansion noch stark verbesserungsbedürftig war. Das hat sich inzwischen entscheidend zum Positiven verändert. So ist der Weg frei für Messen in Brasilien oder – bereits zuvor – in Kolumbien, die es als sogenannte Satellitenveranstaltungen inzwischen durchaus an Größe und Bedeutung mit ihren Leitmessen in Deutschland aufnehmen können. Wichtig ist dabei, nie den Heimatmarkt Köln aus den Augen zu verlieren, denn die Rückkopplungseffekte zwischen den Auslandsveranstaltungen und unseren Leitmessen in Köln sind immens. Schon unser Gründer Konrad Adenauer, einst Oberbürgermeister von Köln und später erster deutscher Bundeskanzler, verstand Messen als Instrument der Verständigung und internationalen Zusammenarbeit – ein wirtschaftlicher, aber auch politischer Brückenschlag. Diese Vision trägt bis heute. Wo Menschen sich begegnen, entsteht Vertrauen. Und wo Vertrauen wächst, entstehen Zukunftsmärkte. Das zeigt sich vielleicht am deutlichsten an der kurz nach dem LAT 2025 stattfindenden Ernährungsmesse Anuga, die traditionell eine der wichtigsten Messe- und Handelsplattformen für die Länder Lateinamerikas darstellt. Sie verzeichnet eine wachsende Zahl von Besuchenden aus diesen Ländern und ein konstant hohes Interesse an Ausstellerbeteiligungen. Am Beispiel der Anuga und ihrer weltweiten Satelli- tenveranstaltungen wird deutlich, dass Messen eine Art Motor des Mittelstands sind – insbesondere in Bezug auf herausfordernde Auslandsmärkte wie Lateinamerika, aber natürlich auch weltweit. Immerhin verfügt die Koelnmesse weltweit über zehn eigenständige Tochtergesellschaften, die das Geschäft der Ausrichtung nationaler oder regio- naler Messeveranstaltungen von dort aus steuern. Klassische deutsche Unter- nehmen im Food-Bereich – wie die Bitburger Brauerei oder die Printen- und Schokoladenfabrik Lambertz aus Aachen – waren über ihre Ausstellerbeteiligung bei der Anuga Select Brazil sehr angetan und haben damit erfolgreich den Einstieg in diesen wichtigen Regionalmarkt gefunden. 2024 ist es der Koelnmesse zudem gelungen, die Computer- und Videospielemesse gamescom in Brasilien als „gamescom latam“ zu etablieren. Bei der diesjährigen Ausgabe im Mai kamen bereits über 130.000 Besuchende nach São Paulo. Der game-Verband und die Koelnmesse stießen dabei bei Ausstellenden und Besuchenden auf eine Resonanz, wie sie sonst nur vom Standort Köln bekannt ist. Das wäre ohne die Unterstützung des Bundesstaates und der Stadt São Paulo nicht möglich gewesen. Wir verstehen die Koelnmesse längst als globalen Messeanbieter und -veranstalter, als Markt-Plattform, Netzwerker und Wegbereiter in allen Teilen der Welt. Wenn nun auch noch das EUMercosur-Freihandelsabkommen endlich Wirklichkeit wird, blicken wir mit noch größerer Zuversicht auf das Messegeschäft in und mit Lateinamerika. 20 Koelnmesse
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Der Amazonas ist ein Zukunftslabor Die Luft ist schwer vom Duft der BabassuPalmen, das Summen von Insekten liegt über dem Regenwald. Im brasilianischen Amazonas, weit entfernt von den Metropolen, hat das deutsche Unternehmen Symrise einen Standort aufgebaut, der mehr sein soll als ein Produktionshub. Hier, so sagt Symrise, beginne die Zukunft nachhaltiger Innovation. Gemeinsam mit dem brasilianischen Kosmetikhersteller Natura und der GIZ arbeitet man im Rahmen des develoPPP-Programms Seite an Seite mit lokalen Kooperativen – um Biodiversität zu schützen und neue Wertschöpfung zu schaffen. Ein Gespräch über Chancen, Stolpersteine und die besondere Dynamik Lateinamerikas mit Josy Hatada (Vice President LATAM für kosmetische Inhaltsstoffe) von Symrise und Mauro Costa Über Chancen, Stolpersteine und die Kraft von Partnerschaften in Lateinamerika (Senior Manager der Biodiversitäts- Lieferkette) sowie Carolina Domenico (Managerin der Biodiversitäts-Liefer- kette) von Natura. Warum hat Symrise den Schritt nach Lateinamerika gewagt? Josy (Symrise): Symrise hat sich in Brasilien angesiedelt, weil sich dort eine einmalige Chance bot, Innovation und nachhaltiges Wachstum voranzutreiben. Lateinamerika zählt zu den dynamischsten Märkten der Welt – insbesondere in den Bereichen Körperpflege, Düfte und Lebensmittel. Brasilien fungiert dabei als strategisches Tor zum gesamten lateinamerikanischen Markt. Für Marken im Bereich Schönheit und Kosmetik ist die Nähe zu den Konsument:innen entscheidend. Die starke Nachfrage nach Alle Bilder © Carranca/GIZ wirksamen und natürlichen Produkten inspiriert maßgeschneiderte Lösungen, die lokal ankommen. Gleichzeitig bietet die Region einen wachsenden Pool an Fachkräften, der agile Umsetzung und enge Zusammenarbeit ermöglicht. All das macht Lateinamerika zu einem zunehmend attraktiven Standort für zukunftsorientierte Unternehmen. Schatzkammer der Biodiversität Was macht Brasilien so attraktiv? Symrise: Die enorme Biodiversität Lateinamerikas ist ein unschätzbarer Vorteil – gerade für ein Unternehmen wie Symrise, das mit natürlichen Inhaltsstoffen arbeitet und auf nachhaltige Innovation setzt. Unser Standort in Benevides, mitten im brasilianischen Amazonasgebiet, spielt eine zentrale Rolle bei der 22 Agentur für Wirtschaft und Entwicklung – AWE
„Die Zusammenarbeit mit Lateinamerika zeigt: Wir wachsen gemeinsam – mit Vertrauen, Innovation und der Entschlossenheit, wirklich etwas zu verändern.” Als zentrale Anlaufstelle der Entwicklungszusammenarbeit für die deutsche und europäische Wirtschaft fördern wir gezielt Partnerschaften in Ländern des Globalen Südens. Mit unserem internationalen Netzwerk aus Expert:innen bieten wir Beratung zu Förderung, Finanzierung und Projektentwicklung an und stellen weltweit Kontakte her. beratung@wirtschaft-entwicklung.de Constanza Correa, Beraterin der AWE bei der AHK in Bogota, Kolumbien
Forschung und Entwicklung natürlicher Rohstoffe. Durch die Nähe zu den Anbaugebieten verringern wir nicht nur Umwelt und Logistikbelastungen, sondern schaffen auch lokale Wertschöpfung durch Innovation – ein Schlüssel, um Biodiversität langfristig zu erhalten. Darüber hinaus ermöglicht unsere Präsenz vor Ort enge Kooperationen mit Lieferanten, Kunden und Institutionen. Gemeinsam entwickeln wir nachhaltige Initiativen und innovative Produkte – und stärken zugleich die lokale Wirtschaft. Und die Schattenseiten? Symrise: Als deutsches Unternehmen mit globaler Präsenz legen wir größten Wert auf hohe regulatorische Standards. Das erleichtert uns die Navigation durch die strengen Vorschriften Brasiliens, insbesondere im Kosmetik und Lebensmittelbereich. Auch der Zugang zu Brasiliens Biodiversität ist durch ein umfassendes Gesetzeswerk geregelt, das als Modell für andere Länder gilt. Zwar erfordert dies sorgfältige Abstimmung, doch es gewährleistet eine faire Beteiligung lokaler Gemeinschaften und Stakeholder. Kulturell haben wir Lateinamerika als äußerst offen und kooperativ erlebt – eine Haltung, die unsere Unternehmenskultur bereichert und unsere Produktentwicklung inspiriert. Verantwortung ist alles Wie finden Sie die richtigen Partner in Lateinamerika? Symrise: Ganz gleich ob in Lateinamerika oder anderswo – die Wahl der Partner folgt klaren strategischen Kriterien. Entscheidend sind für uns Werte wie Nachhaltigkeit, faire Arbeitsbedingungen und die Einhaltung strenger gesetzlicher Vorgaben. Was haben Sie bisher gelernt? Symrise: Seit 2017 arbeiten wir in Partnerschaft mit der GIZ und Natura eng mit Rohstoff Liefergemeinschaften im Amazonas zusammen. Dabei konnten wir die Bewirtschaftung verbessern, Genossenschaften in Best Practices schulen, Abfall reduzieren und so Erträge wie Qualität steigern. Gleichzeitig sichern wir damit eine stabile und nachvollziehbare Lieferkette. Die enge Zusammenarbeit mit Natura hat offenen Dialog und gemeinsames Handeln ermöglicht – mit spürbaren und nachhaltigen Verbesserungen entlang der gesamten Wertschöpfungsketten. Ohne Vertrauen geht nichts Ihr Rat an andere Unternehmen? Symrise: Kooperation mit lokalen Organisationen – seien es Liefergemeinschaften, Vorverarbeitungsbetriebe oder Dienstleister – ist entscheidend, um eine Region wirklich zu verstehen und erfolgreich zu agieren. Transparente Kommunikation schafft Vertrauen und gegenseitiges Verständnis. Ebenso wichtig ist es, die lokalen Konsumenten genau zu kennen – weit über eine bloße Produktanpassung hinaus. Wer in Lateinamerika investiert, sollte dies mit dem Ziel tun, eine nachhaltige und inklusive Zukunft mitzugestalten. Das erfordert Geduld, Lernbereitschaft und langfristiges Engagement – bietet dafür aber die Chance, einen bleibenden positiven Einfluss zu hinterlassen. Teamwork mit Tiefgang Wie lief die Kooperation aus der Sicht von Natura? Mauro (Natura): Die Projekte mit GIZ und Symrise sind klar strukturiert, mit definierten Zielen und messbaren Indikatoren. Dadurch läuft die Umsetzung sehr effektiv. Die Kooperation zwischen Institutionen mit unterschiedlichen Kompetenzen hat bereichsübergreifende Ergebnisse für Kooperativen hervorgebracht. Was haben die Kooperativen davon? Mauro: Die PartnerKooperativen und Verbände von Natura profitieren erheblich. Dazu zählen: eine verbesserte finanzielle und organisatorische Unternehmensführung, die Entwicklung sozialer Technologien für regionale Produkte (z. B. Geräte zum Aufbrechen von Nüssen oder Sortiertische), die Professionalisierung durch technische Schulungen, Erfahrungsaustausch zwischen Genossenschaften sowie die digitale Einbindung. Wege durchs Dickicht Und die größte Hürde? Carolina (Natura): Die Arbeit mit verschiedenen Gemeinschaften im Amazonas bringt logistische Hürden mit sich – sowohl zeitlich als auch finanziell. Um dennoch Qualität zu sichern, wurden hybride Schulungsmodelle eingeführt, Partnerschaften mit ortsansässigen Institutionen aufgebaut, regelmäßige Treffen mit regionalen Vertreter:innen organisiert und die Lösungen individuell an die Bedürfnisse der jeweiligen Kooperative angepasst. Wie lief es mit den deutschen Partnern? Was raten Sie anderen Unternehmen? Mauro (Natura): Die deutsche Entwicklungszusammenarbeit verfolgt Ziele, die eng mit den Strategien von Natura verzahnt sind – etwa die Förderung nachhaltiger Entwicklung. Erfolgreich war vor allem die Kombination aus staatlichem und privatwirtschaftlichem Engagement, etwa beim Waldschutz, bei der Reduktion von Treibhausgasen, beim Schutz von Menschenrechten oder beim Aufbau nachhaltiger Wertschöpfungsketten. Nur durch gemeinsames Handeln mit Regierungen und Zivilgesellschaft lassen sich die Herausforderungen bewältigen und eine grünere, prosperierende Wirtschaft schaffen. Drei starke Partner für nachhaltigen Anbau im Amazonas- Regenwald Symrise, ein deutscher Hersteller von Duft und Geschmackstoffen, kosmetischen Grund und Wirkstoffen sowie funktionalen Inhaltsstoffen bezieht aus Waldgebieten im brasilianischen Amazonasgebiet Rohstoffe wie Früchte und Samen. Um sich eine verlässliche Lieferkette für hochwertige Rohstoffe zu sichern und diese auszubauen, unterstützte Symrise gemeinsam mit dem brasilianischen Kosmetikhersteller Natura 17 bäuerliche Kooperativen mit neuester Technik und Know how, um Kosmetik Rohstoffe in den Wäldern sammeln, verarbeiten und vermarkten zu können. Dabei kooperierte Symrise im Rahmen eines develoPPP Projekts mit Natura und der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH. develoPPP ist ein Programm des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ). 24 Agentur für Wirtschaft und Entwicklung – AWE
Unternehmensbank Wenn sich globaler Handel wie lokales Business anfühlt. Das Navigieren in dynamischen Export- und Handelsmärkten kann herausfordernd sein. Als Globale Hausbank bringen wir unsere Expertise in 140 Märkten weltweit ein, damit das mehr Früchte tragen kann. Wir entwickeln Lösungen für Handels-, Export- und Projektfinanzierungen, die Ihnen helfen, Ihr Geschäft erfolgreich zu steuern. deutsche-bank.de/ub Deutsche Bank
Köln bietet für Unternehmen und Investoren aus Lateinamerika herausragende Rahmenbedingungen, um europäische Märkte zu erschließen und Geschäftsmodelle zu entwickeln. Exzellente Infrastruktur, renommierte Hochschulen sowie ein aufstrebendes Startup-Ökosystem: Köln zählt zu den innovativsten Wirtschaftsstandorten Deutschlands. Mehr als eine Million Menschen leben in Köln. In einem Umkreis von 100 Kilometern, der sogenannten Greater Cologne Area, sind es 17 Millionen – ein einzigartiger B2C-Markt und Fach- kräftepool. Köln und Lateinamerika: Vielfältige Partnerschaften und starke Community Köln ist durch enge Partnerschaften und ein vielfältiges Netzwerk seit vielen Jahren mit Lateinamerika verbunden. Besonders lebendig ist der Austausch mit Brasilien: Die Städtepartnerschaft zwischen Köln und Rio de Janeiro wird durch aktive Vereine gepflegt. Weitere Partnerschaften bestehen etwa mit Corinto/El Realejo in Nicaragua. Die Stadt beherbergt zudem eine große lateinamerikanische Community mit rund 10.500 Menschen lateinamerikanischer Herkunft, die das Wirtschafts- und Kulturleben Kölns prägen. Auch für Unternehmen und Investor*innen aus Lateinamerika ist Köln der optimale Standort, um auf dem europäischen Markt Fuß zu fassen. Zahlreiche lateinamerikanische Unternehmen wie Tramontina, Stefanini oder FGV Europe haben sich bereits in Köln niedergelassen – insgesamt sind mehr als 40 Unternehmen aus Lateinamerika in der Region aktiv. Hinzu kommen zahlreiche Rechtsanwaltskanzleien mit LATAM-Fokus sowie das America Business Center Cologne, das neben einem Coworking-Space auch Beratung für ansiedlungswillige Unternehmen aus Lateinamerika bietet. Knotenpunkt für internationalen Handel und Events mit Latam-Fokus Der Köln Bonn Airport ist der achtgrößte Frachtflughafen Europas, ganzjährig im 24-Stunden-Betrieb. Internationale Drehkreuze wie Düsseldorf und Frankfurt sind in unter einer Stunde erreichbar. Die Kölner Rheinhäfen bilden den zweitgrößten Binnenhafen Deutschlands. Das dichte Schienen- und Autobahnnetz verbindet die Metropole mit ganz Europa. Für den Austausch mit Lateinamerika besonders relevant: die internationalen Leitmessen mit lateinamerikanischem Bezug, etwa ANUGA FoodTec, ISM, gamescom oder imm Cologne. Die Messe Köln unterstreicht ihren Latam-Fokus durch Tochtergesellschaften in Kolumbien und Brasilien. Spitzenforschung und akademisches Lateinamerika-Netzwerk Köln zählt zu den führenden Wissenschaftsstandorten Europas: 24 Hochschulen bieten internationale Spitzenforschung. Ein besonderes Wirtschaftsstandort Köln Köln: Hotspot für Unternehmen und Startups in Europa 26 KölnBusiness
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