Oscar Murillo zählt international zu den aufregendsten Gegenwartskünstlern. Primär in der Malerei beheimatet, sprengt er zugleich eben diesen Rahmen, indem er zusätzlich Video, Zeichnung, Skulptur und Performance in beeindruckende Gesamtinstallationen integriert.
Der seit Dezember 2019 Turner-Preis gekrönte Künstler Oscar Murillo hat auch in Hamburg seine Spuren hinterlassen. Dank der tatkräftigen Unterstützung des LAV und vor allem seiner Mitglieder gelang es, den jungen kolumbianischen Shootingstar der internationalen Kunstszene nach Deutschland zu holen. Die Schau mit dem Titel: Horizontal Darkness in Search of Solidarity - die Malerei, Zeichnung, Skulptur, Assemblage und Video als Intervention kombiniert, konnte bis Ende Januar 2020 im Kunstverein Hamburg besucht werden.
By Means of a Detour ist die neue Publikation des kolumbianischen Künstlers Oscar Murillo, und Katalog zur Ausstellung. Sie ist – Corona bedingt – nun etwas verspätet erschienen und kann jetzt hier bestellt oder im Kunstverein erworben werden.
Informationen zum Katalog
By Means of a Detour ist die neue Publikation des kolumbianischen Künstlers Oscar Murillo, die von dem langjährigen Mitarbeiter des Künstlers, Olu Odukoya, gestaltet wurde. Sie wird gemeinsam von Kettle's Yard und dem Kunstverein in Hamburg herausgegeben und verfolgt über ein Jahr hinweg Murillos Projekte, Performances, Gedanken und Reisen. Beginnend mit seiner Einzelausstellung Violent Amnesia im Kettle's Yard in Cambridge folgt das Buch ihm nach Kroatien, über Shanghai, New York, London, Margate und München, um dann mit seiner Einzelausstellung Horizontal Darkness In Search of Solidarity im Kunstverein in Hamburg zu enden.
Oscar Murillo schreibt: „Dieses Buch ist entstanden, um das Jahr 2019 festzuhalten. Ein Jahr meines Lebens und der Höhepunkt der ersten zehn Jahre meiner künstlerischen Praxis, des ständigen Reisens, der Forschung, des Machens und des Arbeitens. Mich in Zagreb und Kroatien wiederzufinden, aus New York in der verrückten Kälte ankommend und krank zu werden um dann direkt nach Berlin zu reisen, um eine Ausstellung zu machen...“
„Die Form des Buches spiegelt die ‚wilde‘ Natur der Erfahrungen wider, die ich in diesem einen Jahr gemacht habe. Die Ungereimtheiten und die Rauheit [des Buches] sind das Produkt der Zusammenarbeit mit Olu Odukoya, dessen anarchischer und antiautoritärer, oder wie er es nennt, ‚freigeistiger Spirit‘ dazu beigetragen haben, auf etwas Wahres und Reales hinzuweisen.“
Murillos Praxis umfasst eine Vielzahl von Techniken und Medien, darunter Malerei, Performance, Zeichnung, Skulptur und Sound, wobei er oft in Kollaborationen arbeitet und recycelte Materialien und Fragmente verwendet, die er in seinem Studio gesammelt hat. Viele seiner Arbeiten durchlaufen mehrere Prozesse im Atelier, bevor sie überhaupt ausgestellt werden. Murillos künstlerische Praxis reflektiert eigene Vertreibungserfahrungen sowie die sozialen Auswirkungen der Globalisierung.
Oscar Murillo wurde 1986 in Kolumbien geboren und lebt und arbeitet an verschiedenen Orten. Er wird von David Zwirner, Carlos/Ishikawa und der Galerie Isabella Bortolozzi vertreten.
Mit Beiträgen von Oscar Murillo, Andrew Nairne, Olu Odukoya, Leonie Radine und Bettina Steinbrügge.