- Datum: 27.09.2018
- Land:Venezuela
- Branche:Branchenübergreifend
- Kategorie:Berichte & Analysen
How to Respond to Venezuela’s Humanitarian Emergency
Die humanitäre Notlage in Venezuela dauert weiter an, seit 2015 sind rund 1,6 Millionen Menschen geflohen. Venezuelas Regierung behauptet,…
Die humanitäre Notlage in Venezuela dauert weiter an, seit 2015 sind rund 1,6 Millionen Menschen geflohen. Venezuelas Regierung behauptet, die Krise sei von ausländischen Medien erfunden, beschuldigt die im August 2017 eingeführten finanziellen Sanktionen der USA und verweigert humanitäre Hilfe. Doch die Zahlen sprechen eine eindeutige Sprache. Seit Präsident Nicolás Maduro das Amt 2013 übernahm, ist die Wirtschaft aufgrund von Missmanagement und der Ölkrise um die Hälfte geschrumpft, durch die Hyperinflation steigen die Preise derzeit monatlich um über 200%. Das öffentliche Gesundheitssystem ist zusammengebrochen, es fehlt Essen und Medizin, bis zu 90% der Bevölkerung lebt in Armut. Hinzu kommt eine politische Krise im Land, die Regierung nutzt die Justiz und die Sicherheitskräfte um Proteste und Regierungsgegner zu unterdrücken. Das Ergebnis der diesjährigen Wahlen hat weder die USA und die EU, noch die Lima-Gruppe anerkannt. Um die Krise in den Griff zu bekommen bedarf es vor allem Lösungen aus Lateinamerika. Die Regierungen der betroffenen Länder sollten Druck auf Maduro ausüben und ähnlich wie die USA, Kanada und die EU zielgerichtete Sanktionen gegen Venezuelas Regierung verhängen. Außerdem müssen sich die Regierungen Lateinamerikas auf das Worst-Case-Szenario vorbereiten, durch plötzliche politische Veränderungen in Venezuela wie einen möglichen Zerfall der Regierung, würde sich die Krise noch weiter verschärfen. In diesem Fall müssten sofortige finanzielle Hilfsmaßnahmen für die Länder, die die Hauptlast der Migrationskrise tragen, geleistet werden. Die IAE schätzt, dass Kolumbien jetzt schon 1,6 Milliarden US-Dollar benötigt, weit mehr als die von den USA und der EU in diesem Jahr bereitgestellten 50 Millionen US-Dollar.
Crisis Group I 25.09.18
Den vollständigen Bericht finden Sie hier.