- Datum: 09.08.2017
- Land:Venezuela
- Kategorie:Berichte & Analysen
IPG: Identitätsfassaden
Den venezolanischen Präsidenten Hugo Chávez kann man als paradigmatisch für den Umgang mit Geschichtspolitik in Lateinamerika ansehen.…
Den venezolanischen Präsidenten Hugo Chávez kann man als paradigmatisch für den Umgang mit Geschichtspolitik in Lateinamerika ansehen. Simón Bolívar, der Führer der südamerikanischen Unabhängigkeitsbewegung, diente ihm als Vorbild. Das Narrativ des großen Befreiers Lateinamerikas von kolonialer Herrschaft wurde zu einem Mythos kontinentalen Ausmaßes erweitert. Er postuliert die soziale und kulturelle Emanzipation des Südens gegen den Norden und wird als Gründungsvater für den „Sozialismus des 21. Jahrhunderts“ in Anspruch genommen. Bis in befremdliche Details hinein (etwa der Exhumierung der Leiche Bolívars) inszenierte man in Venezuela einen Personenkult, der die Kontinuität von Bolívar zu Chávez suggerierte, um dadurch die Herrschaft der Einheitspartei zu legitimieren und langfristig Loyalität zur Person des Präsidenten zu erzeugen.
Den gesamten Bericht können Sie dem Link entnehmen.