Johan Peter Schryver Managing Director der HJ Schryver & Co GmbH heutigen nicht mehr zu vergleichen. Wer erinnert sich noch daran, dass es mal einen Fernschreiber (Telex) gab, und selbst das Fax, das vor 30 Jahren erfunden wurde, ist praktisch aus der Welt. Insofern, es muss sich etwas ändern, es ändert sich ja alles und die neue Generation versteht die Welt oft komplett anders als die Generation davor. Was raten Sie denn der jüngeren Generation bei diesem Kontinent übergreifenden Geschäft; wie wichtig sind Ihrer Meinung nach ein persönlicher Austausch und Netzwerke wie zum Beispiel das des LAV? Ich halte die persönliche Beziehung heute wie damals für unerlässlich. Und ich lege es auch der jungen Generation immer wieder ans Herz: Wenn man kontinentübergreifende Geschäfte betreibt, sollte man sich mit dem Geschäftspartner intensiv befassen, ihn persönlich aufsuchen und das persönliche Wort mit ihm führen. Selbst die heutigen Informationsmedien reichen meiner Ansicht nach nicht aus, um einen Partner wirklich einschätzen zu können. Und ich kann eigentlich nur jedem raten, durch Reisen, Kultur, Wirtschaft und Menschen kennen-, und die jeweilige politische Lage einschätzen zu lernen und sich nicht nur auf die Medien zu verlassen, die ja heute eine Unmenge an Daten zur Verfügung stellen, aber doch irgendwie das eigene Bild vielleicht etwas verschieben oder auch die Gegebenheiten nicht so erfahrbar machen, wie es eine persönliche Begegnung vermag. Ich habe in meinen 50 Jahren, die ich für die Firma auch auf Reisen gewesen bin, immer versucht, durch persönliches Engagement die Geschäftsbeziehungen zu unseren Kunden zu stärken. Es ist uns zwar nicht immer gelungen, die wirtschaftlichen Beziehungen über Jahrzehnte zu pflegen, aber in vielen Fällen hat dieser persönliche Kontakt zu einem stabilen Geschäft beigetragen, trotz der vielen politischen und wirtschaftlichen Probleme in Lateinamerika. Das hat über die Jahre auch dazu geführt, dass wir, wirtschaftlich gesehen, relativ wenig Ausfälle hatten. Diese persönlichen Beziehungen kann man nicht durch die Medien, durch Internet & Co ersetzen. Ich halte sie für außerordentlich wichtig und das sollte sich ein jeder auf die Fahne schreiben: Kundenbesuche in den Empfängerländern sind ein absolutes Muss! Ihre Firma hat Niederlassungen auf dem gesamten amerikanischen Kontinent; acht Unternehmen, ein Netz von Partnern und Agenten und mehr als 250 Mitarbeiter. Wie wünschen Sie sich die Zukunft für Ihr Unternehmen? Wir sind ein Familienunternehmen des Mittelstandes. Unser Anspruch ist es, eine qualitativ hochwertige Dienstleistung zu bieten. Ich sehe unsere Zukunft weiterhin als unabhängiges Unternehmen des Mittelstands mit einer persönlichen Beziehung zur Kundschaft, trotz des sich verstärkenden Wettbewerbs auf allen Ebenen. Johan Peter und Carsten Schryver Und ich würde es begrüßen, wenn wir im Jahre 2029 unser hundertjähriges Jubiläum als unabhängige Firma feiern könnten. Das wäre diesbezüglich mein größter Wunsch. Interview mit Ulrike Göldner, LAV 44 Mitglieder des LAV
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