Am 17. und 18. Oktober 2017 lud der Lateinamerika Verein e.V. unter der Schirmherrschaft von Minister Wolfgang Tiefensee gemeinsam mit dem Ministerium für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitale Gesellschaft des Freistaates Thüringen zum 68. Lateinamerika-Tag in Weimar ein. Ehrengast beim Galadiner war S.E. Gabriel André Duque Mildenberg, Wirtschaftsexperte und Botschafter der Republik Kolumbien in Japan, in Vertretung der Außenministerin I.E. María Ángela Holguín Cuellar, die ihre Teilnahme am LAT kurzfristig absagen musste.
Bereits am 16. Oktober luden die Santander Bank, ProMéxico und die Hannover Messe die Konferenzteilnehmer zum Vorabendempfang in die Weimarhalle.
Der erste Konferenztag am 17. Oktober fand dann unter dem Titel „Neue Dynamik? USA – Lateinamerika – Deutschland“ statt. Die Key-Note-Speaker Cecilia Plottier von der CEPAL, Dr. Michael Bolliger von der UBS sowie Maria Shaw-Barragan von der EIB beleuchteten in ihren Reden sowie der anschließenden gemeinsamen Podiumsdiskussion die Entwicklungen der wirtschaftlichen Beziehungen zwischen den USA, Lateinamerika und Deutschland. Dabei schilderten Cecilia Plottier eher die lateinamerikanische, Michael Bolliger die US-amerikanische und Maria Shaw-Barragan die deutsche bzw. europäische Sichtweise und zudem die jeweiligen Ansichten ihrer Institutionen. Dabei wurden auch die engen Verbindungen zwischen den drei Regionen hinsichtlich der Finanzströme deutlich. Die dazugehörigen Präsentationen finden Sie hier:
Cecilia Plottier- CEPAL
Dr. Michael Bolliger - UBS
Maria Shaw-Barragan - EIB
In den anschließenden drei parallelen Foren gab es rege Diskussionen über die Themen Elektronik und Elektrotechnik, Ausschreibungen sowie Cybersecurity und Datenmanagement. Für den Sektor Elektronik wurde deutlich, dass es bezüglich dem Entwicklungstand große Unterschiede in den unterschiedlichen Ländern Lateinamerikas gibt. In fast allen Ländern fehlen der Branche ausreichend qualifizierte Fachkräfte. Die Runde zu Ausschreibungen war sich einig, dass man sich intensiv mit den Bedingungen im Einzelnen auseinandersetzen muss, um Erfolgsaussichten zu haben. Eine Präsentation da zu finden Sie hier:
José Manuel Padilla - Ernst & Young
Das Thema Digitalisierung ist naturgemäß ein globales - Unternehmen stehen vor großen Herausforderungen, um sich in diesem Bereich sicherheitstechnisch zu rüsten. Viele lateinamerikanische Länder sind bezüglich der Infrastruktur noch nicht auf dem notwendigen Stand, vielfach fehlt auch das Bewusstsein. Andererseits gibt es eine große Offenheit und Begeisterung für Digitales.
Am Nachmittag fand nach der Premiere im letzten Jahr eine erfolgreiche Fortsetzung des LAV-Junioren-Nachmittags statt. Hier stellten sich mehrere Mitglieder der Junioren mit ihrer Tätigkeit kurz vor und diskutierten anschließend mit der Moderatorin Mariana Bárcena von der DEG über ‚Junges Management‘ in der heutigen Zeit. Die einzelnen Präsentationen finden Sie hier:
Daniela Bilstein - SISLAG
Goetz Frhr. v. Schlotheim-Reinbrecht - Luther Rechtsanwaltsgesellschaft
Philip Weichbrodt - Nordmeyer Geotool GmbH
Carsten Schryver - HJ Schryver & Co
Hans Klug- HPT
Beim protokollarischen Höhepunkt jedes Lateinamerika-Tags, dem Galadiner, hielt der kolumbianische Botschafter für Japan, S.E. Gabriel André Duque Mildenberg, die Ehrengastrede in Vertretung der Außenministerin I.E. María Ángela Holguín Cuellar. Auch der Vorsitzende des LAV-Vorstandes Bodo Liesenfeld sowie Minister Wolfgang Tiefensee präsentierten in ihren Reden die Sichtweisen ihrer Institutionen auf die deutsch-lateinamerikanischen Wirtschaftsbeziehungen im Allgemeinen sowie auf Kolumbien im Speziellen. Die Reden des Herrn Liesenfeld sowie des Herrn S.E. Gabriel André Duque Mildenberg finden Sie hier:
Rede von Herrn Bodo Liesenfeld
Rede von Herrn S.E. Gabriel André Duque Mildenberg
Den zweiten Konferenztag eröffnete der Ministerpräsident des Freistaates Thüringen, Bodo Ramelow. Wirtschaftsexperten diskutierten mit dem Botschafter der Republik Kolumbien in Tokio, S.E. Gabriel André Duque Mildenberg, nach seiner Key-Note über die veränderten Rahmenbedingungen nach dem Friedensschluss und die daraus resultierenden Möglichkeiten für deutsche Unternehmen vor Ort. Die Präsentation des Botschafters finden Sie hier:
S.E. Gabriel André Duque Mildenberg
In beiden parallelen Foren im Anschluss gab es interessante Diskussionen. So präsentierte im Forum „Wertschöpfungsketten in Agribusiness und Lebensmittelproduktion“ unter anderem Felipe Jaramillo, Präsident von ProColombia aus Bogotá, den aktuellen Zeitpunkt als sehr guten Moment für Investitionen in die Lebensmittelproduktion in Kolumbien. Aber auch Probleme wie die mangelhafte Infrastruktur sowie regulatorische Hindernisse wurden von den Teilnehmern genannt. Das Forum zum Thema „Erneuerbare Energien“ stellte die aktuelle Situation von Wind-, Wasser- und Solarkraft in Kolumbien dar. Unternehmen, die bereits vor Ort tätig sind, teilten ihre Erfahrungen und Firmen, die den Markt beobachten, aber im Land bislang nicht aktiv sind, begründeten ihre Entscheidung. Das Abschlusspanel im Plenum stand unter dem Titel „Produktive Unternehmensentwicklung in Kolumbien: Maschinenbau, Landwirtschaft und Health Care“. Hier erläuterte unter anderem Maria del Rosario Córdoba Garcés als Präsidentin des Think-Tanks „ Consejo Privado de Competitividad“ die Faktoren, die Unternehmer im Land von der Politik fordern, um die Wettbewerbsfähigkeit Kolumbiens zu erhöhen.