- Datum: 05.04.2018
- Land:Peru
- Kategorie:Berichte & Analysen
FES * Hoffnungsträger oder Nachlassverwalter? Auf den neuen Präsidenten Perus warten große Herausforderungen
Ein Standpunkt von Astrid Becker, Leiterin der Friedrich-Ebert-Stiftung in Peru
Die Zeit drängt. Der neue Präsident Perus muss in den ersten drei Monaten das Vertrauen der Bevölkerung gewinnen und mit einer starken Parlamentsopposition im Nacken die drängenden Probleme des Landes schon innerhalb der ersten 100 Tage in Angriff nehmen.
Seine Antrittsrede war vielversprechend und seine bisherige Laufbahn könnte Hinweise darauf geben, dass er die Probleme des Landes wirklich kennt, diese aktive und nachhaltig angeht und damit auch lösen könnte. Als Gouverneur machte er einen hervorragenden Job. Bis Mai 2017 war er Transport- und Kommunikationsminister, trat als solcher allerdings wegen Korruptionsvorwürfen um den Vertragsabschluss für einen neuen Flughafen in der Region Cusco zurück, um einer drohenden Amtsenthebung zu entgehen.
Bleibt abzuwarten, ob er die Bevölkerung wieder vereinen und Vertrauen in die Demokratie aufbauen kann, damit auch eine umfassende Reform des politischen Systems, u. a. durch die Erarbeitung eines integralen Wahl- und Parteienrechts möglich wird.